Kurz vor Umtata, der Hauptstadt der Transkei, liegt links der N2 das Dörfchen Qunu. Es unterschiedet sich mit seinen bunten Häuschen und Rundhütten inmitten des baumlosen Graslandes durch nichts von anderen Siedlungen entlang des Weges, ein Schild weist den Weg zum Nelson Mandela Museum.
Nach Qunu kam Mandela als Zweijähriger aus dem 30 Kilometer entfernten Ort Mvezo, nachdem die weiße Obrigkeit seinem Vater wegen Aufsässigkeit die Häuptlingswürde entzogen hatte. "In Qunu lebten wir in einem bescheidenen Stil, doch verbrachte ich dort einige der glücklichsten Jahre meiner Knabenzeit", schreibt er in seiner Autobiografie "Der lange Weg zur Freiheit".
Das Museum ist an drei bedeutungsvollen Orten in der Ost-Kap- Provinz aufgegliedert, nämlich: Umtata, Qunu und Mvezo. Nach seiner Freilassung von der Robben Insel und der Wahl als erster demokratisch gewählter President von Südafrika erhielt Nelson Mandela eine bemerkenswerte Anzahl an Geschenken sowohl von der nationalen Bevölkerungsgruppe als auch von internationalen Gemeinschaften und Regierungen für seine Verdienste im Kampf für Frieden, Freiheit und Demokratie auf nationaler und internationaler Ebene.
In Entgegennahme dieser Geschenke erklärte Nelson Mandela, dass er diese im Namen aller Südafrikaner entgegennehme und äußerte den Wunsch, sie zur sicheren Verwahrung und zur Wertschätzung durch die gesamte Nation in oder in der Nähe seines Heimatdorfes Qunu auszustellen.
Das Museum war ursprünglich für Qunu geplant, wurde dann aber auf die drei verschiedenen Orte Umtata, Qunu und Mvezo verteilt, das jetzt als "Vereinigtes Museum" fungiert. In Qunu, wo Mandela seine frühe Kindheit verbrachte, wurde ein Gemeindemuseum und ein Jugend- und Erbschaftszentrum gebaut. Als dritten Komplex wählte man zur Sicherstellung und Erhaltung von Mandelas verbleibenden Wohnungsgeinrichtungs- gegenständen Mvezo aus, das Dorf, in dem Mandela geboren wurde.